Palästina/Nahost-Initiative Heidelberg
Agnes Bennhold und Winfried Belz 19.1.2019
Betr.:Rundmail des Jungen Forums der Deutsch-Israelischen Gesellschaft 
Heidelberg vom 13.1. 2019 an mehrere Adressatinnen und Adressaten.
Sehr geehrte Damen und Herren,
wir haben voller Befremden von der Rundmail des Jungen Forums erfahren und sehen 
uns veranlasst, im Hinblick auf die unhaltbaren Behauptungen, die darin gegen 
die Referentin Judith Bernstein erhoben werden, wie folgt Stellung zu nehmen.
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	Judith Bernstein, Tochter deutsch-jüdischer Eltern, ist seit langem in 
	München in der Friedensarbeit für Nahost aktiv. Wie wir bereits in zwei in 
	Heidelberg durchgeführten Veranstaltungen erfahren haben, wird sie in ihrem 
	Vortrag sachlich und informativ über die Situation in Jerusalem, ihrer 
	Geburtsstadt, berichten.
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	Seit Jahren setzt sich die Referentin mit der Situation in Nahost 
	auseinander, erkundet die Verhältnisse vor Ort und berichtet bundesweit 
	darüber: Wie bekannt hält Israel die Westbank, den Gazastreifen und die 
	Golanhöhen seit 1967 besetzt und hat 1980 Ostjerusalem annektiert. 51 Jahre 
	Besatzung sowie die Annexion von Ostjerusalem: Beides verstößt gegen das 
	Völkerrecht. Zugleich besteht die Ausübung von Besatzung und Annexion in 
	einer fortdauernden Verletzung von Menschenrechten.
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	Zu BDS (1): Ein besetztes Volk hat bekanntlich das Recht, sich mit 
	gewaltfreien Mitteln gegen eine Besatzungsmacht zu wehren. Die 
	palästinensische Zivilgesellschaft hat 2005 zur BDS-Kampagne aufgerufen. Ihr 
	Ziel ist, gewaltfrei das Ende der israelischen Besatzung zu erreichen. Das 
	ist eine Vorbedingung für einen Frieden, der beiden Völkern gerecht wird. 
	Dafür setzt sich Frau Bernstein ein. BDS ist jedoch am 29. 1. nicht Thema 
	ihres Vortrags.
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	Eine gerechte Friedenslösung, die auch einen Versöhnungsprozess verlangt, 
	setzt voraus, dass Unrecht benannt und öffentlich gemacht wird. Darüber zu 
	informieren, gehört zu den Grundrechten in unserer Demokratie. Dieses Recht 
	nimmt die Referentin mit ihren wissenschaftlich belegbaren, kritischen 
	Informationen in Anspruch, und dieses Recht beanspruchen auch wir als 
	Palästina/Nahost-Initiative HD zusammen mit dem Palmyra Verlag/Nahostarchiv 
	Heidelberg mit der Veranstaltung am 29.1.2019 in der VHS Heidelberg.
Wenn die VHS Heidelberg diese Veranstaltung in ihren Räumen durchführen lässt, 
kommt sie ihrer Aufgabe, zur Bildung durch unzensierte Information beizutragen, 
nach. Das begrüßen wir ausdrücklich.
Wir fügen dieser Mail einen Einladungs-Flyer bei, dem Sie Näheres über die 
Referentin und das Thema ihres Vortrags entnehmen können. Gerne können sie sich 
auch in der Veranstaltung von der Sachlichkeit ihres Vortrags überzeugen.
Mit freundlichen Grüßen
Agnes Bennhold und Winfried Belz für die Palästina/Nahost-Initiative Heidelberg
Georg Stein für den Palmyra Verlag/Nahostarchiv Heidelberg
(1) BDS = Boykott, Desinvestitionen, Sanktionen